600 unbearbeitete Hortanträge – Was ist der Grund für die schleppende Bearbeitung?

In der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung  vom 03.07.2014 stellten wir die Mündliche Anfrage, ob die Information richtig sei, dass noch ca. 900 Hortanträge im Jugendamt zu bearbeiten sind und das Amt nicht sicherstellen kann, dass die Eltern noch rechtzeitig vor der Sommerpause ihren Vertrag für den Hortplatz unterschreiben können.


Der zuständige Jugendstadtrat, Herr Klemm, musste einräumen, dass noch ca. 600 Hortanträge unbearbeitet sind. Es ist zweifelhaft, ob zum Beginn der Sommerferien die Eltern und Schulen wissen, o b sie einen Hortplatz erhalten bzw. einen zur Verfügung stellen müssen. Von den 600 unbearbeiteten Anträgen seien ca.  160 fristgerecht eingereicht worden. Die restlichen seien nicht fristgemäß im Jugendamt angekommen, viele seien zudem noch unvollständig. Das Dilemma ist mehrschichtig: Selbst wenn Eltern ihren Antrag fristgemäß einreichen, können sie nicht davon ausgehen, dass sie rechtzeitig einen Bescheid erhalten. Geben sie ihren Antrag verspätet ab, dann haben Eltern auch noch das Restrisiko zu tragen, dass sie auf Grund der Urlaubszeit eventuell fehlende Unterlagen nicht nachreichen können. Anders als in anderen Bezirken konnten Eltern die Bescheinigung zur Vorlage in der Schule erst ab dem 20.05.2014 in den Schulen abgeben. Warum das so ist, erschloss sich mir aus der Antwort des Stadtrates nicht. Hinzu kommt, dass manche Kinder aus pädagogischen oder sozialen Gründen einen Hortplatz erhalten können, wenn die Schule dies hinreichend begründet. Bei Lernanfängern ist dies nur mit großem Mehraufwand von den Schulen zu leisten, denn die Lernanfänger sind den Einrichtungen einfach nicht bekannt und so müssen die Schulen erst umständlich nachfragen, warum nun denn für dieses Kind der Hortplatz so dringend notwendig ist. Das Verfahren scheint sehr umständlich  und bürokratisch zu sein. Das Jugendamt arbeitet mit Hochdruck die Anträge der Eltern ab und stellt zusätzliches Personal zur Verfügung. Eltern hilft das sehr wenig. Und auch nicht der Vorwurf an sie, ihren Antrag nicht rechtzeitig abgegeben zu haben. Denn offensichtlich hat man ja auch mit der Bearbeitung der fristgerecht eingereichten Anträge im Amt so seine Probleme. Schließlich haben wir Eltern, die in unseren Bezirk neu herziehen oder Eltern, die vielleicht einen Job bekommen haben. Für solche Eltern sollte und muss es doch wohl unbürokratische offizielle Möglichkeiten geben, die nicht nur von den Schulen angeboten werden.


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